In Mombasa angekommen ziehen wir für zwei Nächte in ein nettes Hotel am Strand bis wir unser Fahrzeug abgeben können. Der Abgabe Termin ist ausgerechnet an Manfreds Geburtstag, aber das ließ sich leider nicht anders machen. Der Weg vom Hotel zu United Warehouse in der Nähe vom Hafen ist nicht gerade dazu geeignet Vertrauen in das was kommt aufzubauen, soll heißen wir fahren durch eine üble Gegend mit Straßen die mehr Schlaglöcher als Teerbelag haben. Am Ziel angekommen empfangen uns Anthony und Abraham von United Warehouse und dann geht alles ganz schnell. Der Zoll schaut sich das Auto kurz an und dann müssen wir MOMO schweren Herzens seinem Schicksal überlassen. Man verspricht uns gut darauf aufzupassen und zwei Security Leute bewachen unser gutes Stück rund um die Uhr bis es aufs Schiff gefahren wird. Am frühen Nachmittag sind wir schon wieder zurück im Hotel und abends feiern wir Manfreds Geburtstag in einem noblen Fischrestaurant.
Für die Einreise nach Tansania wollten wir alles ganz richtig machen und haben ein e-Visum beantragt in der Annahme, dass dieses ja wohl blitzschnall genehmigt werden sollte, da ja alles ein automatisierter Prozess ist. Ja, das war dann wohl nix, denn nach 5 Tagen haben wir immer noch nichts gehört und der Status auf der Homepage zeigt, dass es noch in Arbeit ist. Das Kleingedruckte lesen wir leider auch zu spät, denn darin steht, dass der Bearbeitungsprozess 10 Tage oder länger dauern kann. Nach 6 Tagen haben wir keine Lust mehr zu warten und fahren zur Grenze. Auf dem Weg dorthin kommt die Meldung, dass das Visa genehmigt wurde. Wir freuen uns, aber leider zu früh. Die freundliche Dame am Schalter teilt uns mit, dass wir noch eine eMail mit den Details bekommen und ohne die geht nix. Wir entschließen uns eine Stunde zu warten. Unser Helfer kümmert sich derweil um die Versicherung, Straßengebühren, SIM Karte und was sonst noch so anfällt. Nach einer Stunde Wartezeit ist natürlich immer noch keine Mail da. Der Helfer meint, das kann Wochen dauern. Na toll. Also kaufen wir für $50 pro Person ein Visum on arrival, was wir besser gleich hätten tun sollen. Kurze Zeit später ist alles erledigt und wir sind drin. Die Visa e-Mail kommt übrigens nach genau 10 Tagen. Damit können wir dann innerhalb eines Jahres so viel einreisen wie wir wollen. Mal sehen ob wir das wirklich wollen….
In Kasane überqueren wir die Grenze nach Sambia. Dank einem detaillierten Laufzettel von unseren Reisefreunden Susa & Pit wissen wir was auf uns zukommt und in welcher Reihenfolge wir an welchen Schalter müssen. Nach gut zwei Stunden ist alles erledigt und wir um knapp $200 ärmer, die an diversen Gebühren für Straßenbenutzung, Versicherung, Brücken Maut und anderen Kleinigkeiten zu bezahlen sind. Alles geht sehr zivilisiert und überaus freundlich und zuvorkommend zu. Das hatten wir so nicht erwartet. Eine lustige Anekdote beim Abschluss der obligatorischen Versicherung ist noch erwähnenswert. Nach dem der Chef gut 10 Minuten lang ohne ein Wort einen uns völlig unverständlichen Zettel ausgefüllt hat will er $50. Moment mal sagen wir, vor zwei Tagen sind unsere Freunde mit einem ähnlichen Auto hier durch und haben nur $40 bezahlt, wie das? Er lächelt und sagt, dann halt $40. Willkommen in Sambia, wo einem im Übrigen an allen offiziellen Zahlstellen in großen Lettern mitgeteilt wird, say no to corruption.
Unser erster Stopp ist Livingstone. Hier wollen wir uns die Victoriafälle, wo der Sambesi in seiner Breite von 2,5 Kilometern über 100 Meter in die Tiefe stürzt, nochmal von der anderen Seite aus ansehen. Und das hat sich wirklich gelohnt. Im September 2022 haben wir sie ja von Zimbabwe aus sehen können, inklusive Hubschrauberrundflug. Die Sicht von sambischer Seite aus ist völlig anders. Hinzu kommt, dass viel mehr Wasser da ist und wir nach der zweistündigen Besichtigung nass sind bis auf die Haut. Das hat richtig Spaß gemacht.
Wir freuen uns auf den Etosha Nationalpark, der ob seiner Tierwelt hochgelobt wird. Wir nehmen den Eingang durch das Nordgate und fahren gut drei Stunden über staubige Pisten mit vielen Springböcken, Gnus, Zebras, Elefanten und Giraffen. Die Raubkatzen halten sich leider noch versteckt, zumindest für uns. Am Nachmittag fahren wir unseren Campground in Namatoni an. Am Eingang erleben wir dann eine außergewöhnliche Überraschung. Jörg und Dirk aus Stuttgart kommen uns entgegen. Mit den Beiden haben wir 2014 auf der Osterinsel ein paar sehr schöne Tage verbracht. Wir sind völlig sprachlos angesichts dieses unglaublichen Zufalls. Den Abend verbringen wir zusammen im Restaurant und haben uns viel zu erzählen.
Nach fast 4 Monaten Heimaturlaub, bei dem wir auch zwei neue Enkelkinder begrüßen konnten, geht es Mitte April endlich wieder auf Tour. Qatar Airways bringt uns entspannt nach Windhoek wo MOMO geduldig auf uns wartet. Nach ein paar Servicearbeiten und einigen Tagen im Urban Camp verlassen wir Windhoek in Richtung Swakopmund. Unsere erste Übernachtung machen wir in der Uitkyk Lodge umgeben von Giraffen, Springböcken und Vogel Strauß. Die beiden Nashörner, die sich auch auf der Farm rumtreiben, haben wir leider nicht gesehen.