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Unser Heimaturlaub in Deutschland verging wie im Flug. Wir haben viel Zeit mit Familie und Freunden verbracht und konnten unser viertes Enkelkind begrüßen. Darum sind wir auch etwas wehmütig als wir nach knapp sieben Wochen wieder den Flieger besteigen, der uns zurück nach Las Vegas bringt. Nach einer Nacht im Hotel holen wir MOMO aus dem Storage und quartieren uns erstmal auf einem Campingplatz ein, um die diversen Ersatzteile zu verbauen, die wir im Gepäck mitgebracht haben.
Von der Flaming Gorge kommend verbringen wir die Nacht im National Forest wo wir immer wieder schöne Stellplätze finden die netterweise auch nichts kosten. Über Vernal geht’s dann weiter zum Dinosaurier National Monument. Am Haupteingang ist ein Visitor Center und ein Museum mit Dinosaurier Quarry wo der Sandstein mit seinen freigelegten und konservierten Dinosaurier Fossilien durch ein Glasgebäude geschützt wird. Im Museum sind zwei Dino Skelette, die aus echten und rekonstruierten Knochenteilen erstellt wurden.
Der Grenzübergang nach USA verläuft problemlos. Viele Leute kommen hier in der Einsamkeit der Prärie sowieso nicht vorbei. Alle sind nett und freundlich und auch in unser Auto will niemand reinschauen. In 15min sind wir durch. Montana ist so groß wie Deutschland, hat aber nur 1 Million Einwohner. Die Landschaft bleibt vorerst die Gleiche wie in Manitoba und Saskatchewan, endlose Getreidefelder und Steppengras. 150 Kilometer später kommen wir nach Malta, dem ersten nennenswerten Ort auf der Strecke. Wir decken uns mit US Dollars ein und füllen die Vorräte auf. Die Preise sind erfreulicherweise etwas niedriger als in Kanada. Es ist brütend heiß und wir fahren 30km außerhalb an ein Reservoir. Dort können wir kostenlos auf BLM Land direkt am Wasser stehen. Schwimmen geht allerdings nicht, weil der See total flach und modrig ist. Aber ein schönes Lagerfeuer und ein toller Sonnenuntergang entschädigen für das entgangene Badevergnügen.
Wir überqueren die Provinzgrenze nach Manitoba und 60km vor Winnipeg finden wir einen tollen Platz an einem Baggersee mit glasklarem Wasser zum Schwimmen. Wir wären gerne noch eine weitere Nacht geblieben, aber nach unserem Morgenschwimm haben uns tausende von Fliegen belästigt, so dass wir uns gegen Mittag entscheiden weiter zu fahren. MOMO braucht mal wieder einen Ölwechsel und wir finden in Steinbach einen deutschen Mechaniker der vor einigen Jahren aus Bremen kommend nach Manitoba umgesiedelt ist. Er macht gleich auch noch eine Durchsicht und beseitigt ein paar kleine Öllecks. Dank Karins unübertroffenen Recherchen haben wir mal wieder super Glück gehabt so eine kompetente Werkstatt zu finden.
Im St Malo Provincial Park bleiben wir für zwei Tage, gehen schwimmen, machen eine Radltour in der Umgebung und lassen es uns gutgehen.
Wir verlassen Montreal und kommen in die Provinz Ontario. Der Bundesstaat hat eine Fläche von über eine Million qkm und ist damit größer als Frankreich und Deutschland zusammen. Obwohl der Anteil Ontarios an der gesamten kanadischen Fläche nur gut 10% beträgt, ist es die Provinz mit der höchsten Bevölkerungsdichte in Kanada von 11,2 Einwohnern pro qkm. Zum Vergleich, Deutschland hat eine Fläche von 358.000 qkm bei einer Bevölkerungsdichte von 236 Einwohnern pro qkm.
In Cornwall machen wir einen Stopp um mal wieder die Wäsche zu waschen. Außerdem brauchen wir ein stabiles Internet für das Spiel der Deutschen Mannschaft bei der Fußball Europameisterschaft. Wir übernachten an der Marina und gehen am Morgen im Ort bummeln und wollen mal so richtig amerikanisch frühstücken, mit viel Kalorien und Kaffee. Tatsächlich finden wir neben den bekannten Standard Fastfood Ketten ein Diner das wirklich so aussieht als wäre es aus der Zeit gefallen. Inneneinrichtung und Personal Mitte der 1950er und die Preise erfreulicherweise ebenso. Weiter geht’s auf dem Trans Canada Highway (TCH) immer am Sankt Lorenz Strom entlang bis zum Upper Canada Village, einem Museumsdorf das die Struktur und die Einrichtungen einer typischen ländlichen Kleinstadt im Ontario des 19. Jahrhunderts wieder lebendig macht. Die handwerklichen Tätigkeiten wie Sägewerk, Bäcker, Schmied, Getreidemühle und vieles mehr werden von Einheimischen in zeitgenössischer Tracht nachgestellt.