Der Kruger Park ist 20.000qkm groß und erstreckt sich von Süd nach Nord über gut 320 Kilometer bei einer durchschnittlichen Breite von 60 Kilometer. Hier gibt es die meisten Tiere, aber auch die meisten Touristen. Für fast jeden der ein paar Wochen Urlaub in Südafrika macht stehen ein paar Tage Kruger Park auf dem Programm, denn die Chance den Big Five an einem einzigen Tag zu begegnen ist hier am Größten. Für die ersten sieben Tage nehmen wir uns erstmal den südlichen Teil vor. Ohne Reservierung besteht kaum eine Chance auf einem der Campgrounds einen Platz zu bekommen, aber die WEB Site von SanParks ist sehr professionell gestaltet und macht es relativ einfach einen freien Platz zu finden, sofern denn überhaupt was frei ist. Gerade der Süden ist aufgrund seiner Nähe zu Johannesburg immer gut besucht, zumal viele Südafrikaner dort auch gerne ein langes Wochenende, oder die Ferien verbringen. Von Mitte Juni bis Juli war zum Beispiel wegen den Winterferien kein einziger Platz mehr frei. Vor dem Malelane Gate ist ein Golf Platz mit einem kleinen Campground wo wir die Nacht verbringen bevor es dann am Morgen um 6 Uhr vor Sonnenaufgang losgeht. Am Gate ist dann erstmal ein Stau denn auf die Idee früh loszufahren kamen wohl noch mehr Leute. Aber die überschaubare Schlange wird von dem freundlichen Personal schnell abgearbeitet und dann sind wir auch schon drin. Für die ersten beiden Nächte haben wir den Lower Sabie Campground reserviert und auf dem Weg dorthin sehen wir rechts und links der Straße Elefanten, Nashörner, Giraffen, Impalas und viele andere Kleintiere. Die Hauptstraßen durch den Park sind asphaltiert und die Nebenstrecken sind gut ausgebaute Pisten. Wo man welche Tiere sieht bleibt dem Zufall überlassen und erfordert auch ein wenig Glück. Mit Sicherheit kann man sagen, da wo ein Autostau ist gibt es auf jeden Fall was zu sehen. Bei einem größeren Stau kann man in der Regel davon ausgehen, dass Raubkatzen zu sehen sind. Immerhin gibt es 1600 Löwen, 2000 Leoparden und 150 Geparden. Gegen Mittag erreichen wir unseren Campground, checken erstmal ein und sichern uns einen Platz.
Gegen 15:00 Uhr geht es dann nochmal los zum Sonnenuntergangs Game Drive. Und dann kommt auch schon das TOP Highlight des Tages. Ein Leopard hat seine Beute auf einen Baum geschafft, sitzt auf dem Nachbarbaum in der Astgabel und bewacht sein Abendessen. Und das kaum 100m neben der Straße in bestem Licht, besser geht's kaum.
Am nächsten Morgen sind wir um 6 Uhr wieder unterwegs, diesmal Richtung Süden bis zur Crocodile Bridge. Dort gibt es jede Menge Nilpferde, Krokodile, Elefanten und schöne Wasservögel zu sehen. Das Tages Highlight sind drei Geparden die sich auf einem Felsen sonnen. Leider zu weit weg für richtig gute Fotos, aber ein paar sind doch ganz gut gelungen. Sehr häufig kommt es vor, dass eine Elefantenherde die Straße überquert. Während wir uns das Schauspiel so anschauen fühlt sich eine Elefantenkuh wohl bedrängt, weil wir dem Kleinen zu nahe gekommen sind. Die Gute stellt die Ohren auf, hebt den Rüssel, trompetet und fängt an in Richtung Auto zu rennen. Ich den Rückwärtsgang rein und nix wie weg, Zum Glück hat mein Hintermann das Ganze mitbekommen und Platz gemacht. Nach einer paar Metern hat sich die Mutter dann aber wieder beruhigt und ist mit ihrem Kleinen im Busch verschwunden.
Mittags machen wir zwei Stunden Pause auf dem Campground bevor es dann wieder zum Sunset Drive geht. Wir wollen nochmal checken ob der Leopard seine Beute schon vertilgt hat, da es nicht weit weg ist. Und tatsächlich, da sitzt er wieder im Baum und erfreut das Herz vieler Touristen während in der Nähe der Geier auf die Überreste wartet.
Heute wechseln wir den Standort und fahren nach Skukuza. Schon nach ein paar Kilometern kommt uns ein Rudel Wildhunde auf der Straße entgegen. Ansonsten passiert auf der langen Fahrt nicht viel. Gegen Mittag checken wir ein und fahren dann nochmal los. Wir wollen nun endlich Löwen sehen, schließlich sind wir schon den dritten Tag im Park. Irgendwo müssen die sich doch rumtreiben. Und dann ist er da, der Stau. Auf einer Brücke ist kein Durchkommen mehr, denn unten im Flussbett ist eine Löwenmutter mit drei Jungen. Auf der Rückfahrt gibt es dann noch Wasserbüffel und Elefanten zu sehen.
Wir wechseln wieder den Standort und fahren nach Berg en Dal. Das frühe Aufstehen wird belohnt durch einen bombastischen Sonnenaufgang. Außer den üblichen Verdächtigen gibt es auf der Fahrt dorthin nichts Spektakuläres zu sehen. Nach einer ausgedehnten Mittagspause stellen wir uns nicht weit vom Capmground an ein Wasserloch und harren dort 2 Stunden aus in der Hoffnung, dass was passiert. Aber außer einer Herde Zebras und drei Wasserbüffeln die faul im Wasser liegen, und ab und zu mal mit den Ohren wackeln, tut sich erstmal nichts. Wir nutzen die Zeit und fotografieren ein paar wunderschöne Vögel, denen bei so viel Großwild viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Doch dann kommt doch noch ein einsamer Elefant vorbei und zeigt uns wie man ganz elegant mit seinem Rüssel über die Mauer vom Pool gelangen kann um an Wasser zu kommen.
Heute geht es für zwei Nächte nach Pretorioskop. Schon nach ein paar Kilometern begegnen wir einem Rudel Hyänen die wohl auch neben der Straße ihren Bau haben. Für ein paar Fotos aus nächster Nähe mache ich kurz das Fenster auf. Der Gestank, der dabei hereinweht, hat uns dann die nächsten 10 Kilometer begleitet. Die nächsten Hyänen werden nun nur noch durch das geschlossene Fenster fotografiert. Etwas später sehen wir dann auf einer Piste nochmal einen Leoparden der sich ganz fotogen auf einem Felsen in Pose gesetzt hat und etwas weiter auf der Strecke räkelt sich ein mindestens 10 Tiere starkes Löwenrudel im Gras. So dauert es dann bis zum Nachmittag bis wir endlich am Campground ankommen. Für heute reicht es uns und den Sunset Drive lassen wir aus.
Gut ausgeruht sind wir kurz nach sechs schon wieder unterwegs. Wir begegnen Giraffen, einem Sattelstorch, einer großen Gnu Herde und ein paar Elefanten die in den Felsen herumwandern. Auf einer Piste und nur ein paar Hundert Meter auseinander treffen wir auf ein Löwenrudel und einen Leoparden der seine Beute auf dem Baum bewacht. Soweit man das an den Resten noch erkennen kann war es wohl mal ein Pavian. Am frühen Nachmittag sind wir wieder zurück am Campground und lassen den Tag ausklingen.
Morgens lassen wir es gemütlich angehen und starten erst gegen acht Uhr. Wir drehen noch ein paar Runden auf dem Weg in Richtung Ausgang und sehen nochmal zwei Löwen hoch oben auf einem Felsen und ein paar Elefanten. Gegen Mittag verlassen wir dann den Park am Phabeni Tor. In den sieben Tagen im Kruger sind wir unglaubliche 850 Kilometer gefahren. Das steckt uns jetzt auch in den Knochen und wir brauchen erstmal Urlaub. Dazu gehen wir in Hazyview auf einen schönen Campground mit Wiesenplatz. Dort erholen wir uns ein paar Tage, waschen die Wäsche und planen die nächste Route.
Nach ein paar Tagen fahren wir weiter nach Sabie. Dort kann man lecker Steak und Forellen mit Feigensoße essen. Beim Unimog Service wird das Auto abgeschmiert und ich leihe mir den Dampfstrahler aus und verpasse MOMO eine gründliche Wäsche.
Nach einem kleinen Abstecher zu den MacMac Falls geht es weiter nach Graskop. Vom Infinity Pool auf dem Campground hat man einen schönen Blick in den Canyon. Gleich um die Ecke kann man mit dem Lift runter in die Schlucht fahren, oder sich todesmutig zum Big Swing vom Felsen stürzen.
In Graskop beginnt die Panorama Route entlang des Blyde River Canyons, der der dritt tiefste der Welt sein soll. Entsprechend touristisch geht es hier zu und an jedem Aussichtspunkt wird eine kleine Eintrittsgebühr fällig. Wir fahren die Route in Richtung Norden und machen Stopps am Gods Window, bei den Lisboa Falls und bei Bourke’s Luck Potholes.
Dann überrascht uns eine Kaltfront mit Regen und einem Temperatursturz um gut 10 Grad und wir verziehen uns für zwei Tage in das Forever Resort und sitzen das Ganze aus bis es wieder warm wird. Das Resort ist eine riesige Anlage mit gut 100 Ferienbungalows und zwei schönen Aussichtspunkten auf die „Three Rondavels“ drei Felskuppeln am Ufer des Canyons die wie afrikanische Rundhütten aussehen. Als die Wolken dann nach zwei Tagen wieder aufreißen haben wir von dort eine superschöne Aussicht in bestem Fotolicht.
Auf der anderen Seite vom Blyde River Canyon liegt das Forever Resort Swadini, ebenfalls eine riesige Anlage mit vielen Dauercampern. Hier bleiben wir ein paar weitere Tage und machen einige kleine Wanderungen am Fluss entlang und wärmen uns abends am Lagerfeuer.
Anlässlich Manfred’s Geburtstag machen wir die nächsten 2 Tage einen Break vom MOMO Alltag und lassen uns in einer Lodge verwöhnen. Was wir dabei erleben erfahrt ihr dann wie immer im nächsten Blog. Bis dahin viel Vergnügen beim Lesen und Bilder anschauen.
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Marion Kabbe (Dienstag, 16 August 2022 21:36)
Wieder ein interessanter Beitrag mit ganz tollen Fotos. Danke �. Grüßle aus Alaska
Ruth und Fredy (Mittwoch, 17 August 2022 10:32)
Danke für den tollen Bericht.
Liebe Grüße aus Island
Elisabeth und Kurt (Mittwoch, 17 August 2022 21:02)
Hallo ihr Lieben
Es macht wie immer Spass eure Berichte zu lesen. Herzlichen Dank für's Mitnehmen auf eure Reise! wethbeiter so!
herzliche Grüsse Elisabeth und Kurt