Kaum zu glauben, dass wir schon fünfeinhalb Jahre unterwegs sind und es in dieser Zeit gerade mal geschafft haben den amerikanischen Kontinent von Süd nach Nord zu bereisen.
Als wir Im April 2013 zu unserer Reise aufgebrochen sind dachten wir noch, dass wir wohl fünf Jahre brauchen um einmal um die Welt zu reisen. Nun, wie es aussieht, haben wir uns da wohl gründlich verrechnet.
Bis jetzt haben wir eine fantastische Reise hinter uns und (fast) jeden Tag davon genossen. Südamerika mit den grandiosen und teilweise unberührten Landschaften die in USA jede für sich ein Nationalpark wären, die Wasserfälle von Iguazu, die Atacama Wüste, die Wale in Valdez, die Anden wo wir uns wochenlang in Höhen über 4000m bewegt haben und natürlich die Gletscher und Berge in Patagonien bis hin zum Ende der Welt in Ushuai.
Danach die indigenen Regionen in Peru mit den Hinterlassenschaften der Inkas, dem Highlight Macchu Picchu und dem Wahnsinns Verkehr in Lima. Ecuador mit seinen Vulkanen und seiner Hauptstadt Quito, wo wir unsere Nikon Kamera vier Straßenräubern überlassen mussten und dem Überraschungsland Kolumbien, das uns so gut gefallen hat, dass wir gleich fünf Monate dort verbracht haben. Nicht zu vergessen natürlich unsere Ausflüge auf die Osterinsel, nach Galapagos, nach Jamaica und nach Kuba, jedes Ziel für sich ein Erlebnis der ganz besonderen Art.
Danach Zentralamerika mit dem amerikanisierten Panama, der faszinierenden Tier -und Pflanzenwelt in Costa Rica und Ländern wie Nicaragua, El Salvador und Honduras die wir bis dahin nur durch negative Berichterstattungen aus dem Fernsehen kannten, aber feststellen konnten, dass die Menschen auch hier, wie eigentlich überall, nur ihren Lebensunterhalt bestreiten und in Frieden leben wollen.
Weiter ging es durch Guatemala, Belize und Mexiko mit den unzähligen Maya Tempeln, ins mexikanische Hochland um Oaxaca, kreuz und quer durch Mexiko an die Pazifik -und die Atlantikküste bis hin zum überwintern auf der Baja California.
Danach die unendlichen Weiten in USA, Kanada und Alaska, von den Nationalparks im Westen bis rüber an die Atlantikküste im Osten, durch Kanadas Westen bis hoch nach Alaska und dann noch auf dem Dempster Highway bis zum Eismeer, dem nördlichsten Punkt unserer Reise. Von dort quer durch den Norden von USA und Kanada bis nach Nova Scotia am Atlantik von wo wir nach Europa zurückverschiffen.
Wir haben viele wunderschöne und sehr beeindruckende Dinge gesehen, aber auch bittere Armut wie die der Bauern in Bolivien die in über 3000m Höhe barfuß und mit einfachsten Mitteln ihre Felder bestellen, oder Menschen die am Straßenrand in Zelten kampieren und auf eine seit Jahren versprochene Landzuteilung der Regierung warten die wohl am Ende niemals stattfinden wird. Wir sind durch Dörfer gefahren wo die Menschen in einfachsten Hütten leben und ihr Wasser noch aus dem Ziehbrunnen holen müssen. Aber egal wo wir mit unserem Luxusgefährt auch hinkamen, die Menschen waren alle freundlich und hilfsbereit und gaben uns nie das Gefühl unerwünscht zu sein.
Bei vielen Begegnungen mit anderen Reisenden haben wir neue Freundschaften geschlossen und jede Menge Spaß miteinander gehabt. Es gibt einfach nichts Schöneres als abends am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel zu sitzen und im Hintergrund das Meeresrauschen zu hören. Und solange Manfred zwei Hängepunkte für die Hängematte findet, ist sowieso alles gut.
Für die Statistiker haben wir natürlich auch noch ein paar Informationen. Wir haben 125.500 km zurückgelegt, also quasi 3mal den Erdball umrundet. Dabei haben wir 189 Mal eine Tankstelle angefahren und 32.300 Liter Diesel verbraucht mit einem Durchschnittspreis von 0,75€/Liter. Am Teuersten war der Sprit in Uruguay mit 1,40€ und am Billigsten in Ecuador mit 0,25€.
Von 2029 Tagen waren wir 791 Tage in Südamerika, 468 in Zentralamerika & Mexiko, 510 in USA, Kanada & Alaska und die restliche Zeit auf Heimaturlaub in Deutschland. Insgesamt haben wir 816 Übernachtungsplätze angesteuert, 20 Länder besucht und dabei 45 Mal eine Grenze überquert. Unser Tagesbudget lag bei ca. 65€ und in USA/Kanada ca. 20% darüber, große Reparaturen und Heimaturlaube nicht mitgerechnet.
Kleine technische Probleme konnten wir relativ schnell lösen, bzw. hatten richtig Glück, dass gerade eine Werkstatt, die sich auch auskannte, in der Gegend war. Am kritischsten war wohl der Bruch eines Befestigungsbügels an der Hinterradaufhängung und ein defekter Anlasser. Ansonsten haben wir MOMO alle 15.000 km einen Ölwechsel gegönnt und die 35 Schmiernippel regelmäßig mit ausreichend Fett versorgt. Unsere Michelin XZL Geländereifen mit Schlauch auf 20 Zoll Felgen haben uns insgesamt 12 Plattfüße beschert. Wenn ihr also mal einen Radwechsel braucht, wir wissen wie es geht! Davon haben wir uns dann Anfang 2018 komplett verabschiedet und auf 22,5 Zoll umbereift. Nun fahren wir Conti und sind glücklich.
Unsere Reise haben wir in 70 Blogs ausführlich und mit vielen Bildern und Videos dokumentiert. Den besten Überblick bekommt ihr in dem jeweiligen Jahresarchiv, oder bei der alphabetischen Auflistung nach Ländern.
Nun legen wir eine 4-monatige Pause ein und freuen uns mal eine längere Zeit am Stück mit unserer Familie und unseren Freunden zu verbringen. Danach geht es dann mit frischem Elan auf in die Teile der Welt, die wir noch nicht kennen. Ab März 2019 sind wir wieder unterwegs und freuen uns, wenn ihr uns dann auch weiterhin auf unserer Reise begleitet.
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gruene-minna-auf-weltreise.de (Sonntag, 28 Oktober 2018 18:40)
es ist immer wieder schön von Weltreisenden zu hören.Wir waren auf dem umgekehrten Weg, also von Nord nach Süd unterwegs (auch mit Beginn April 13)und haben leider alles etwas schneller angehen lassen. Wir sind nun schon wieder fast 2 Jahre zu Hause und in Afrika (Elfenbeinküste, Abidjan), unserer 2. Heimat. Leider erreichte uns hier vor kurzem das schlimme Ereignis von Jörg und Simone unseren Freunden, mit denen wir am längsten auf dem amerikanischen Kontinent unterwegs waren. Euch haben wir leider nicht getroffen, wir müssen irgendwann aneinander vorbeigefahren sein. Alles Gute auf euren weiteren Reisen, es ist ja nicht ausgeschlossen, dass wir uns irgendwo auf dieser kleinen Welt mal treffen. Grüße Willi und Amon aus der grünen Minna.
Albatros Unimog (Sonntag, 28 Oktober 2018 20:27)
Danke für die Zusammenfassung. Genießt die Zeit in der Heimat mit Familie und Freunden. Wir haben in Zentralamerika oft auf eure Route geschaut und auch immer wieder mal Stellplätze aus eurer Liste angesteuert. Wir sind von Panama nach Hause und machen etwas über 1 Jahr Pause. Im Herbst 2019 soll es dann nach Südamerika gehen. LG ... Ute & Ralph
ulrike wolf (Montag, 29 Oktober 2018 11:59)
Bleibt weiterhin gesund und fit, damit die reise fortgeführt werden kann!! Ich freue mich schon auf den nächsten blog!
Sue & Klaus (Montag, 29 Oktober 2018 17:14)
So ein tolles zusammen Fassung, wir haben immer wieder eure Reise mit gefolgt, ein Bild schöner wie die nächsten! Bleibt gesund das wir auf den nächsten ertappe auch verfolgen können, Klaus meint Australien und ich Africa!!
Ludwig und Sabine (Sonntag, 04 November 2018 22:19)
DANKE, DANKE, DANKE. Wir haben Eure tollen Berichte und Stories mit Begeisterung gelesen. Und wir freuen uns schon sehr, in Euro "Fußstapfen" sprich Reifenspuren zu folgen. Die Kids brauchen noch ein paar Jahre Schule, aber dann sind wir auch in Amerika unterwegs. Danke schon jetzt für die vielen Tipps, die wir sicherlich anfahren werden. Liebe Grüße aus dem "abgelegenen" und leider linksfahrenden Neuseeland.
Jürgen (Dienstag, 06 November 2018 17:56)
Der achtzigste (!!):
In Ferne gerückt nun der Kontinent,
wo häufig vom Himmel die Sonne brennt!
Wo hesch d'Hängematte?
Da hinte im Schatte!
Ob man uns zu Hause noch wiederkennt?
Sonderedition Karin - 10.November 2018:
Schon wieder 'ne Primzahl, ich glaub es nicht,
es ist aber wahr und ist kein Gerücht!
Der liebende Gatte
sie ebenfalls hatte!
Na denn alles Gute, bleib g'sund und dicht!!
PP
Tomsax (Dienstag, 27 November 2018 15:05)
ihr hattet zum Reisestart ja euer Haus veräußert? Wo haltet ihr euch jetzt bis zu nächsten Reise auf? Im MoMo?
Rolf (Sonntag, 23 Dezember 2018 12:15)
Auch wir "genießen" die grauen und verregneten Wochen in D.
Vor einem Jahr in San Pedro und der Atacama war's angenehmer.
Euch schöne Feiertage