Nach unserem 2-wöchigen Aufenthalt in Kuba steht uns der Sinn erstmal nach Erholung und wir fahren nochmal auf den Campground von Xpu-Ha in der Nähe von Tulum. Dort kann man wunderbar die Seele baumeln lassen und es sich am wunderschönen Karibikstrand gut gehen lassen.
Wir treffen dort Rüdiger und Kathrin aus Norddeutschland die mit einem VW Bus unterwegs sind und verbringen einige sehr schöne Tage miteinander. Fast jeden Mittag sitzen wir im Restaurant mit den Füßen im Sand und essen frische Shrimps. Abends wird des Öfteren gemeinsam gegessen und Reiseerfahrungen ausgetauscht. Und dann kommt auch noch jeden Donnerstag ein deutscher Bäcker vorbei und verkauft richtiges Brot, Laugenstangen, Semmeln und Kuchen. Es geht uns also verdammt gut und wir wollen eigentlich gar nicht weg. Als wir uns dann endlich dazu aufraffen weiter zu fahren kommen aber noch Elisabeth und Kurt aus der Schweiz die mit einem ähnlichen Truck wie wir unterwegs sind und die wir zuletzt in Salta in Argentinien getroffen hatten. Da müssen wir natürlich noch zwei weitere Tage bleiben bis wir uns alles erzählt haben. Aber dann wird es unwiderruflich Zeit, denn in knapp 2 Wochen kommt unser Sohn Michael mit seiner Freundin Eva zu Besuch und die müssen wir in Oaxaca abholen. Bis dahin sind es gute 1600 Kilometer und einige Attraktionen die wir uns anschauen wollen liegen auch noch auf dem Weg. Schweren Herzens verabschieden wir uns nach 10 wunderschönen Tagen und bedanken uns nochmal ganz herzlich bei den beiden deutschen Campground Hosts Vera & Dierck die hier alles am Laufen halten.
Je mehr wir nun Richtung Norden fahren desto heißer wird es und das Thermometer klettert zeitweise auf über 40 Grad. Unsere erste Station ist die archäologische Stätte von Uxmal wo wir uns direkt davor auf den Parkplatz stellen können. Jeden Tag ist nach Einbruch der Dunkelheit eine Licht & Ton Schau in der Anlage die wir uns natürlich anschauen. Dabei werden die Gebäude abwechselnd farbig angestrahlt und, untermalt von Musik, die Entstehungsgeschichte von Uxmal und das Leben seiner Bewohner erzählt.
Am nächsten Morgen machen wir uns früh auf den Weg um die Stätte zu besichtigen. Erste Spuren von Uxmal gehen zurück bis 400 n.Chr. und die Blütezeit war zwischen 800 und 1000 n. Chr. Zu dieser Zeit war es das dominierende urbane Zentrum der Region und vergleichbar mit Chitchen Itza. Alle größeren Bauten entstanden um 900 n.Chr. Zu dieser Zeit lebten dort etwa 20.000 Menschen. Das bekannteste Bauwerk ist die Pyramide des Zauberers mit 38m Höhe. Sehr beeindruckend sind auch das Nonnen-Viereck und der mächtige 80m breite Palast auf der Nordseite. Als architektonisches Meisterwerk gilt der Palast des Gouverneurs, ein Fassadenbau mit knapp 100m Länge. Wir bummeln gut 3 Stunden rum und schauen uns die sehr beeindruckende Anlage in Ruhe an.
Knapp 20km weiter liegt mit Kabah schon die nächste Maya Stätte auf unserem Weg. Die Anlage ist sehr groß und vieles ist noch nicht ausgegraben. Am interessantesten ist der Palast der Masken dessen gesamte Front mit einem Gewimmel von identischen Masken des Regengottes Chaak bedeckt ist.
Auf der sogenannten Ruta Puuc gibt es noch zahlreiche andere Maya Stätten in unterschiedlichsten Stadien der Ausgrabung. Die schauen wir uns aber nicht alle an und machen stattdessen einen Stopp an der Gruta Xtacumbilxunaan. (nein, wir haben es nicht geschafft den Namen flüssig auszusprechen) Für einen total überzogenen Eintrittspreis, dafür aber dem guten Gefühl der lokalen Familie das Abendessen für die nächsten 3 Tage gesponsert zu haben, geht es ein paar Meter unter die Erde in eine schön illuminierte Höhle.
Unser nächster Stopp ist in Campeche wo wir etwas außerhalb bei einem netten Hotel auf der Wiese stehen können. Gegenüber ist ein großes Schwimmbad was unglaublicher Weise bei 40 Grad im Schatten geschlossen ist. Vielleicht geht man hier ja erst ab 45 Grad baden, oder bei der Hitze hat auch das Personal keine Lust zu arbeiten. Hinzu kommt, dass unsere Klimaanlage nur noch warme Luft produziert und wir bisher noch niemand finden konnten der das Problem beheben kann. Wir bummeln durch die schöne Altstadt und müssen später unter anderem leider erleben wie Bayern München zum dritten Mal in Folge das Champions League Finale verpasst.
Eine Maya Stätte wollen wir uns noch anschauen bevor wir erstmal genug haben von Ruinen. Wir fahren nach Palenque und finden kurz vor der Ausgrabungsstätte einen schönen Campground mitten im Dschungel. Brüllaffen geben uns täglich ein Konzert und während wir uns im schönen Pool erfrischen, können wir Papageien und Tukane beobachten. Ein schönes Ambiente für unseren 29ten Hochzeitstag. Morgens besichtigen wir die archäologische Stätte. Palenque liegt mitten im Urwald in einer einzigartigen Umgebung. Erste Besiedlungsspuren gehen zurück bis 100 v. Chr. aber die Blütezeit war zwischen 650 und 750 n. Chr. Eins der interessantesten Gebäude ist der Tempel der Inschriften der als Grabmonument von Pascal dem Großen gebaut wurde. Das Grab wurde erst 1949 als erstes Maya Pyramidengrab entdeckt und war eine archäologische Sensation. Leider ist der Abstieg ins Grab heute nicht mehr möglich, aber dafür ist eine gut gemachte Nachbildung der Grabkammer im Museum zu sehen. In der Pyramide nebenan wurde dann als zweite Sensation 1994 ein weiteres Grab entdeckt und am 10. Juni durch einen mexikanischen Archäologen geöffnet. Die Anlage ist sehr weitläufig und vieles ist noch vom Urwald bedeckt. In den nächsten Jahren werden die Archäologen sichern noch einiges entdecken und so die Geschichte von Palenque fortschreiben.
In einer Woche haben wir einen Termin mit unserem Sohn und seiner Freundin in Oaxaca und die Zeit wird langsam knapp. In Villahermosa, einer Stadt mit über einer halben Million Einwohner, finden wir zum Glück jemanden der unsere Klimaanlage reparieren kann. Wir sind happy und der Nachtschlaf ist nun auch wieder bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke gesichert. Dann geht es zügig weiter. In den letzten Tagen sind wir jede Menge Kilometer gefahren. Nach den „kleinen „ Ländern in Zentralamerika ist diese Streckenbewältigung für uns noch etwas ungewohnt und wir sind doch etwas überrascht wie groß Mexiko ist wenn man es selbst „erfahren“ möchte. Wir machen noch einen „kleinen“ 200km Abstecher an eine Lagune in Catemaco. Dort stellen wir uns auf einen malerischen Campground mitten im Dschungel der sinnigerweise auch noch den Namen „La Jungla“ hat. Die Anfahrt 1km durch den dichten Urwald fordert MOMO mal wieder einiges ab, aber letztendlich schaffen wir es uns im wahrsten Sinnen des Wortes „durchzuzwängen“. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Auf uns wartet ein herrliches Naturschwimmbecken mit angenehm erfrischendem Wasser. Brüllaffen turnen in den Bäumen und zum ersten Mal seit Südamerika sehen wir auch wieder rote Aras in freier Wildbahn.
Auf der Weiterfahrt sehen wir uns in Santiago Tuxtla den größten jemals gefundenen Olmeken Kopf an der dort auf dem Hauptplatz steht. Ein imponierendes Gebilde mit 3m Höhe und über 40 Tonnen Gewicht. Über eine Nebenstrecke machen wir dann noch einen Abstecher zu dem kleinen Städtchen Tlacotalpan, seit 1999 Weltkulturerbe. Die malerische Kolonialstadt ist einen Besuch wert und wir verbinden den Spaziergang durch die Gassen mit einem leckeren Mittagessen in einem netten Restaurant am Fluss und lassen uns die frischen Shrimps schmecken.
Zwei lange Fahrtage später kommen wir dann endlich in Oaxaca an und freuen uns nun auf unseren Besuch . Die beiden werden zwei Wochen mit uns die Gegend erkunden. Was wir dabei erleben erzählen wir euch dann wieder im nächsten Blog. Bis dann. Hasta Luego.
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Karin und Heiner (Sonntag, 15 Mai 2016 09:17)
Oh, wieder sooo schöne Bilder!
Das sieht alles viel schöner aus, als ich es von unserer Rucksackreise 1987 in Erinnerung habe.
Eine wunderschöne Zeit mit Michael und Eva wünschen wir euch und grüßen herzlich aus der Heimat!
Werner Schwab (Sonntag, 15 Mai 2016 09:27)
Hallo Karin und Manfred,
mit Freude haben wir Euren neusten Bericht aus Mexico gelesen und die zahlreichen Bilder angeschaut. Macht weiter so, und immer die Fotos kommentieren, besonders wenn Personen darauf abgebildet sind. Wir waren ein Jahr in den USA, Baja California und Canada unterwegs und haben ilka und Günther begleitet, mit ihrem Lastwagen wie der von Euch. Diese Art von WOMO scheint sich durchzusetzen. Wer waren die Schweizer, die ihr kürzlich getroffen habt?
Auf einen neuen Bericht freuen sich Dora und Werner aus Luzern.
Margit und Manni (Sonntag, 15 Mai 2016 09:49)
Hallo Ihr zwei. Wieder ein super Bericht. Danke dafür. Ganz Wichtig zu hören dass es Euch gut geht.
Wir kommen gerade vom Segeln aus Kroatien zurück. Nicht so heiß wie bei Euch aber auch schöne Buchten und gutes Essen. Viel Spaß mit eurem Besuch. Liebe Grüße Margit und Manni
Jürgen (Sonntag, 15 Mai 2016 18:38)
Der neunundvierzigste:
Es läuft zwischen all' den Ruinen
ein Maya zum Strand durch die Dünen.
Ein alter Olmeke
sitzt still an der Theke
und denkt: Ich bleib' lieber im Grünen!
PP
(PS: veintinueve: muchas felicidades!)
T&J (Montag, 16 Mai 2016 14:53)
Un gran viaje!
Las tarjetas de felicitación también!
T & J
oder wie man sagt im schwaebischen - tolle fahrt und herzlichen glueckwunsch!
Margit (Dienstag, 17 Mai 2016 13:10)
Hallo ihr Zwei,
es ist wieder schön gewesen von euch zu lesen und zu sehen, es geht euch Super.
Viel Freude mit Michael und Eva.
Liebe Grüße Margit